Gerade Nachtschwärmer müssen in St. Petersburg stets damit rechnen, auf sprichwörtlich unüberbrückbare Hindernisse zu stoßen. Wie das? Das Bild der Stadt wird bekanntermaßen durch viele Brücken geprägt. Zu Dutzenden überspannen sie die Newa samt aller dazu gehörenden Seitenarme. Erst sie machen die über zahlreiche Inseln verteilte Metropole zu einer städtischen Einheit – bei Tage wohlgemerkt.

Alltagsbild in Petersburg: Eine für den Schiffsverkehr hochgezogene Brücke.

Denn anders die Situation in den Nachtstunden: Über den Petersburger Hafen wird der komplette überregionale Binnenschiffsverkehr abgewickelt. Er ist die Lebensader Nordwestrusslands und geographischer Garant für eine krisensichere Einbindung der Millionenstadt in den globalen Warenhandel.

Schwierig gestaltet sich hingegen der Weitertransport ins Landesinnere. Grund hierfür sind besagte Brücken, die in der Regel schlichtweg zu niedrig für eine gefahrenlose Durchfahrt der bis an den Rand beladenen Binnenschiffe sind.

Daher werden sie in Petersburg bei Nacht zu festgelegten Zeiten hochgeklappt, was dem Stadtbild vor allem während der berühmten Weißen Nächte zusätzliche optische Attraktionen beschert, den Straßenverkehr jedoch ungemein behindert. Schließlich stellt die Metro ihren Dienst zwischen 24.00 und 06.00 Uhr komplett ein, so dass auch unter Tage kein Fortkommen ist. Zum Stadtbild gehören damit unweigerlich auch all jene Touristen, die sich auf dem nächtlichen Weg ins Hotel angetrunken und völlig verdattert an den geöffneten Brücken einfinden.

Wem der Anblick vorbeifahrender Lastschiffe auch in solchen Momenten noch etwas bedeutet, wird’s mit Fassung tragen. Andernfalls kann spontane Verwunderung nach mehr als zwei Stunden schon mal in blanke Wut umschlagen. Wer hätte auch mit so was gerechnet? Um vergleichbaren Situationen vorzubeugen, sollte man zumindest mal einen Blick auf die Öffnungszeiten der Brücken werfen. Lästig zwar, aber unter Umständen ein Retter in der Not.

Jede Brücke hat ihre individuellen Öffnungszeiten. Allgemein gilt: Die früheste Öffnung einer Brücke ist um 1.25 Uhr und die späteste Schließung um 5.45 Uhr. Im Einzelnen sind die Öffnungszeiten wie folgt…

 

Über die Newa:
› Alexander-Newski-Brücke: 02.20 – 05.10 Uhr
› Bolscheochtinski-Brücke: 02.00 – 05.00 Uhr
› Finljandskij-Brücke: 2.20–5.30 Uhr
› Leutnant-Schmidt-Ersatzbrücke: 01.25 – 02.45 & 03.10 – 05.00 Uhr
› Litejny-Brücke: 01.40 – 04.45 Uhr
› Schloss-Brücke: 01.25 – 04.55 Uhr
› Troizkij-Brücke: 01.35 – 04.50 Uhr
› Wolodarski-Brücke: 02.00 – 03.45 & 04.15 – 05.45

Über die Nebenarme (Öffnung nur bei Bedarf):
› Birschewoj-Brücke: 2.00–4.55 Uhr
› Blagoweschtschenskij-Brücke: 1.25–2.45 und 3.10–5.00 Uhr
› Börsen-Brücke: 02.00 – 04.55 Uhr
› Dworzowyj-Brücke: 1.25–4.50 Uhr
› Grenaderski-Brücke: 02.45 – 03.45 & 04.20 – 04.50 Uhr
› Kantemirowski-Brücke: 02.45 – 03.45 & 04.20 – 04.50 Uhr
› Sampsonijewski-Brücke: 02.10 – 02.45 & 03.20 – 04.25 Uhr
› Tutschkow-Brücke: 02.00 – 02.55 & 03.35 – 04.55 Uhr

 

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